Neuraltherapie

Neuraltherapie



 Sp(r)itzentherapie mit Procain

Neuraltherapie

Sp(r)itzentherapie mit Procain

Was ist Neuraltherapie und was bewirkt sie?

Die Neuraltherapie gehört – wie die Akupunktur auch – zu den Verfahren der regulativen Medizin mit dem Ziel, Fehlfunktionen des Organismus auf körperlicher und psychischer Ebene zu normalisieren. Hierbei wird ein lokales Betäubungsmittel (in meiner Praxis ausschließlich Procain 0,5-1%) an bestimmte Körperstellen gespritzt. Hintergrund der Therapiemethode ist der Einfluss auf das vegetative Nervensystem – den Sympathikus und den Parasympathikus. Diesen Einfluss kann man im Rahmen der Segmenttherapie lokal am Ort des Schmerzes bzw. über den cuti-viszeralen Reflex (HEADsche Zonen) nutzen. Bei nicht ausreichendem Therapieerfolg wird anschließend die erweiterte Segmenttherapie mit Infiltrationen an die Wirbelsäule an den dort austretenden, das Segment versorgenden Nerv mit großer sympathischer Aktivität angewandt. Weiterhin kann man durch eine gezielte Anamnese und Untersuchung sogenannte Störfelder, z.B. Narben oder schadhafte Zähne im Körper identifizieren. Störfelder sind wie chronische Entzündungsprozesse, die den Energiefluss des gesamten Organismus bremsen und Beschwerden an unterschiedlichsten Orten auslösen können. Ihre Behandlung kann einen teils sehr eindrucksvollen Effekt auf die Beschwerden haben. 

Genaue Kenntnisse in Anatomie und Neurophysiologie ermöglichen es, Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen körperlichen und psychischen Beschwerden, palpablen Gewebefunktionsstörungen sowie teils auch einschneidenden Lebensereignissen zu detektieren. 

Der gesamte Körper mit all seine Funktionen steht unter dem Einfluss des vegetativen Nervensystems. So können Fehlregulationen Veränderungen in Durchblutung, Zellstoffwechsel, Energiehaushalt und somit in der Muskel- und Organfunktion verursachen. Procain hat nicht nur einen Effekt auf das vegetative Nervensystem, sondern zusätzlich noch eine schmerzstillende, entzündungshemmende und lymphabflussanregende Wirkung.


Besonders die Akupunktur lässt sich mit der Neuraltherapie hervorragend kombinieren. Beide Methoden wirken synergistisch über die aufsteigende und absteigende Schmerzhemmung positiv auf die Schmerzentstehung und -weiterleitung zum Gehirn sowie auf die Schmerzwahrnehmung und -bewertung ein.

Welche Erkrankungen sprechen auf Neuraltherapie an?

Die Indikationen für eine Neuraltherapie sind vielfältig - ähnlich der Akupunktur. Hierzu zählen u.a.:

  • Akute und chronische Schmerzen, insbesondere am Bewegungssystem (Hals-, Brust, und Lendenwirbelsäule, Gelenkbeschwerden, Schmerzen an den Extremitäten) sowie auch Kopfschmerzen und Migräne
  • Erkrankungen des Verdauungssystems (funktionelle Magen-Darm-Störungen, Reizdarmsyndrom, Magenschleimhautentzündung, Sodbrennen)
  • Urologische / Gynäkologische Erkrankungen (akute und wiederkehrende Blasenentzündungen, Zyklusunregelmäßigkeiten, Menstruationsbeschwerden, Wechseljahrsbeschwerden, Schwangerschaftserbrechen, unerfüllter Kinderwunsch)
  • Chronische Nebenhöhlenentzündungen oder Mandelentzündungen
  • Chronische Müdigkeit, Erschöpfungszustände oder Schlafstörungen durch vegetative Dysbalancen und erhöhte Stressbelastung
  • Durchblutungsstörungen

Wichtiger Hinweis:


Bei der Neuraltherapie handelt es sich um eine alternativmedizinische Behandlungsmethode, die in zahlreichen individuellen Anwendungen gute Ergebnisse erzielt. Ich weise jedoch darauf hin, dass ihre Wirkung in der klassischen Schulmedizin nach den Grundsätzen der evidenzbasierten Medizin bisher nicht wissenschaftlich anerkannt ist und auch für oben genannte Indikationen noch keine randomisierten, kontrollierten Studien vorliegen. Ein Heilerfolg kann daher nicht garantiert werden, weiterhin können auch keine Aussagen über die Wahrscheinlichkeit einer Wirksamkeit der Therapie getroffen werden. Aussagen zur Wirkungsweise und zu Indikationen der Therapie beruhen auf physiologischen, neuroanatomischen oder biochemischen Erklärungsmodellen, auf jahrelangen Erfahrungen meinerseits bzw. auf denen einer Vielzahl von ärztlichen Kollegen.

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